Georg Winhardt blickte über das weite Feld, das sich vor ihm erstreckte. Die Sonne brannte erbarmungslos vom Himmel herab, und der Schweiß rann ihm über das zerfurchte Gesicht. Seine Hände, rau und schwielig von der harten Arbeit, umklammerten den Pflug, als er Furche um Furche in den kargen Boden zog. Jeder Muskel in seinem Körper schmerzte, aber er durfte nicht innehalten, nicht aufgeben. Seine Familie, seine sechs Kinder, sie alle hingen von dieser Ernte ab.
„Vater, Vater!“ Die aufgeregte Stimme seines zweitältesten Sohnes Andreas riss ihn aus seinen Gedanken. „Hast du es schon gehört? Die Habsburger suchen Siedler für Ungarn! Sie versprechen Land und eine bessere Zukunft!“
Georg hielt inne, wischte sich den Schweiß von der Stirn. Ungarn. Dieses Wort hing in der Luft wie ein Versprechen, eine verlockende Hoffnung in einer Welt voller Entbehrungen. Er hatte die Gerüchte gehört, natürlich. Viele im Dorf sprachen davon, wie Kaiser Leopold I. Kolonisten anwarb, um die dünn besiedelten Gebiete entlang der Donau zu bevölkern…